Samstag, 1. März 2014
18. feb.: von lombok nach gili air

hard way to paradise ...

vom sanggigi-strand in lombok zum faehrhafen bangsal bestellten wir im hotel ein (offizielles) taxi, um vor der inoffiziellen taxi-mafia geschuetzt zu sein. doch auch dieser fahrer wollte uns zur toepferei und weberei bringen, wir hatten beides jedoch schon bei einer vorherigen rundfahrt besucht. schliesslich stoppte der wagen in einer bucht auf einem sandweg zwischen baeumen. es gab viele boote, aber nichts, was nach einer oeffentlichen faehre aussah, das "ticket office" war ein verschlag. ein halbes dutzend abenteuerlich aussehender einheimischer bestuermte mich: "hello sir, where you go", "wher'e you from", "friend, brother, good price!" - und schon stritten sie ums gepaeck.
schliesslich war klar, sie wollten moeglichst teuer einen transfer nach gili air mittels schnellboots verkaufen. hier war also nicht der hafen bangsal ...

wieder koffer einladen (wir hatten einfach zu viel gepaeck mit), dem taxifahrer klar machen, dass es hier keine provision fuer ihn gibt, er uns aber, wie ausgemacht, zur oeffentlichen faehre bringen muss.
eine halbe stunde spaeter hielten wir abseits der strasse an. "bangsal ferry here" ...
weit und breit keine faehre zu sehen, kein meer, nur schiefe verkaufsstaende und etliche pferdekarren. und dazugehoerige einheimische, die sich sogleich um unser gepaeck stritten.

"good price, brother!"

angeblich darf kein auto bis zur anlegestelle fahren (was zumindest fuer taxis und resort-fahrzeuge nicht gilt, wie wir spaeter sahen), reisende sind gezwungen, auf die "kutschen" zu wechseln, oder samt gepaeck zu laufen.
wir hatten uns unsere koffer wieder erkaempft, die schon auf zwei karren geladen worden waren, wir wollten schliesslich selbst bestimmen.
vorstellungen von 100 dollar (!) fuer die fuhre mussten wir ausschlagen, auch die 600.000 rupien (fast 37 euro) des naechsten kutschers.
nach langem verhandeln zahlten wir 250.000 an den 3. und verluden unser gepaeck, worauf wir in der winzigen karre so grade noch platz fanden, und holperten so etwa 300 meter weit zu einem platz, wo auch ein beton-pier zu sehen war. "gepaecktraeger" stuerzten sich auf die koffer. man verwies uns auf ein gemauertes ticket office, die traeger wollten jeder 100.000 (6,20 euro) fuer die paar meter - bekamen klarerweise viel weniger ...
beim versuch, ein ticket zu kaufen, wurde wieder schnellboottransfer angeboten: "cheap price, sir, 400!"
gemeint waren 400.000 rupien.

doch, oh wunder, hinter den bootsgangstern sassen recht still zwei junge damen, die durchschreibebloecke vor sich liegen hatten, also vielleicht doch der schalter? - schalter ja, sogar fuer die public ferry. aber nur fuer meno und trawangan.

wir mussten ans andere ende des platzes, hinter verkaufsstaenden versteckt war ein winziges office. hier waren wir richtig. gepaeck hatten wir selbst heruebergeschleppt. faehrticket bangsal - gili air: 10.000 rupias pro person, also etwa 62 cent.


klapprige wagen, dürre pferdchen
kutschen vor dem "ticket office" fuer die faehre nach gili air


wann geht die naechste faehre?

nicht eben leicht zu beantworten, diese frage. etwa eine halbe stunde wartezeit, wurde uns gesagt. die faehre hat keine fixe abfahrtszeit, es muessen mindestens 20 kunden zusammenkommen. wir warteten nicht mal 15 minuten, hatten uns zum glueck nicht vom platz weg bewegt.

aufruf, es kommt bewegung in die wartenden. sie gehen nicht zum pier, sondern ueber zerbrochene stufen und durch einen abwasserbach auf den strand zu einem mit einer plane ueberdachten fischerboot. auch unser gepaeck wandert dorthin, ungefragt von helfern uebernommen. klar, dass die wieder jeder 100.000 fuer die 20 meter haben wollen. auch klar, dass sie mit sehr viel weniger zufrieden sein muessen.


man hat festgefahrene vorstellungen von "faehre" ...
das sind die faehren!
einstieg ueber den strand durchs wasser ...


das boot ist voll besetzt, es sind auch noch etliche einheimische dazugekommen, samt diverser transportgueter. doch die beiden aussenbordmotoren packen trotz anfaenglichen stotterns kraefig zu, nach rund 20 minuten haben wir gili air erreicht, das uns recht trueb und mit nieselregen empfängt.


etwas verregnete ansicht ...
gili air pier


sofort wollen kutscher ihre dienste anbieten, auch eine anzahl helfer fuer die koffer steht bereit. da wir aber noch kein zimmer vorgebucht hatten, liessen wir uns zum naechsten cafe bringen, fertigten dort die traeger ab und fanden endlich ein paar minuten zeit zum entspannen.

danach sollte monika hier warten, waehrend ich mich auf quartiersuche begab ...



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